Mit Hungern abnehmen, kann das wirklich erfolgreich und langfristig funktionieren? Im ständigen Streben nach der perfekten Figur sind wir oft versucht, extreme Massnahmen zu ergreifen, um möglichst schnelle Ergebnisse zu erzielen. Ein Mythos, der hartnäckig besteht, lautet: «Mit Hungern erfolgreich abnehmen.» Dieser Glaube beruht auf der Überzeugung, dass drastische Kalorienreduktion zu schnellen und effektiven Ergebnissen führt. Doch bevor wir uns in die Illusion stürzen, dass der leere Magen der Schlüssel zur Traumfigur ist, sollten wir einen genaueren Blick auf die Realität werfen. In diesem Blogpost werden wir den Mythos des Hungerns als vermeintlichem Turbo für den Gewichtsverlust genauer unter die Lupe nehmen und herausfinden, welche Auswirkungen diese extremen Massnahmen tatsächlich auf unseren Körper haben.
Die Wissenschaft hinter mit Hungern abnehmen
Es sind komplexe physiologische Prozesse, die vom Körper ausgelöst werden, wenn er einer Energieknappheit ausgesetzt ist. Also wenn wir ihm zu wenig Energie (Essen) zuführen. Hier sind einige grundlegende Aspekte der Wissenschaft hinter mit Hungern abnehmen.
- Blutzuckerspiegel und Insulin:
- Wenn du isst, steigt dein Blutzuckerspiegel an. Insulin wird freigesetzt, um den Zucker aus dem Blut in die Zellen zu transportieren, wo er als Energie genutzt wird.
- Bei Hunger sinkt der Blutzuckerspiegel, was zu einer reduzierten Insulinproduktion führt. Dies fördert den Abbau von gespeichertem Glykogen in der Leber.
- Glykogenabbau:
- Die Leber speichert Glukose in Form von Glykogen. Bei Hunger wird dieses Glykogen in Glukose umgewandelt und in den Blutkreislauf freigesetzt, um den Blutzuckerspiegel aufrechtzuerhalten.
- Proteinschutzmechanismen:
- Um den Muskelabbau zu minimieren, setzt der Körper Schutzmechanismen ein. Ein Hormon namens Somatotropin (Wachstumshormon) wird freigesetzt, um den Proteinstoffwechsel zu unterstützen.
- Ghrelin, das als Hungerhormon bekannt ist, steigt an, wenn der Magen leer ist, und signalisiert dem Gehirn, dass es Zeit ist zu essen. Leptin, das als Sättigungshormon fungiert, wird bei Nahrungsaufnahme freigesetzt.
- Stoffwechselanpassungen:
- Bei anhaltendem Hunger passt sich der Stoffwechsel an, um Energie zu sparen. Der Grundumsatz kann sinken, was bedeutet, dass der Körper weniger Energie zur Aufrechterhaltung grundlegender Funktionen benötigt.
- Wenn wir also nach dem Hungern wieder normal essen, ist der Stoffwechsel verlangsamt und kann die «
zu viel« aufgenommenen Kalorien nicht ganz verbrauchen und es setzt sich wieder Fett an.
Sind also einige Punkte, welche zeige, dass man mit Hungern nicht langfristig abnehmen kann.
Wieso gibt es den Mythos, Hungern ist der schnellste Weg zum Abnehmen?
Der Mythos, dass Hungern eine wirksame Methode zum erfolgreichen Abnehmen sei, kann auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein:
- Schnelle Ergebnisse und kurzfristige Erfolge: Menschen suchen oft nach schnellen Lösungen und möchten in kurzer Zeit sichtbare Ergebnisse sehen. Extremes Hungern kann zu einem schnellen Gewichtsverlust führen. Diese Erfolge sind leider nur kurzfristig und können mit gesundheitlichen Risiken verbunden sein.
- Gesellschaftliche Druck und Schönheitsideale: Der gesellschaftliche Druck, einem bestimmten Schönheitsideal zu entsprechen, kann dazu führen, dass Menschen extreme Massnahmen ergreifen, um schnell Gewicht zu verlieren. Medien und Werbung können unrealistische Bilder von Körpern vermitteln, was den Wunsch nach schnellem Gewichtsverlust verstärkt.
- Mangel an Aufklärung: Oft fehlt es an grundlegendem Wissen über Ernährung und den menschlichen Stoffwechsel. Menschen könnten falsche Vorstellungen darüber haben, wie der Körper auf Hunger reagiert und wie nachhaltiger Gewichtsverlust erreicht werden kann. Es macht für die meisten unaufgeklärten Menschen Sinn, dass man mit Hungern abnehmen kann.
- Kurzfristige Diättrends: Diät-Trends, die auf extremen Kalorienrestriktionen basieren, können in den Medien viel Aufmerksamkeit erhalten. Menschen könnten von solchen Trends beeinflusst werden, ohne die langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit zu berücksichtigen.
- Fehlinformation und Mythen: Fehlinformationen können sich durch Mundpropaganda, soziale Medien und andere Kanäle verbreiten. Mythen über schnellen Gewichtsverlust können dazu führen, dass Menschen ungesunde Entscheidungen treffen, um ihre Ziele zu erreichen.
Es ist wichtig zu betonen, dass Hungern keine nachhaltige oder gesunde Methode zum Abnehmen ist. Der Körper benötigt eine ausgewogene Ernährung, um ordnungsgemäss zu funktionieren, und extrem niedrige Kalorienzufuhr kann zu Mangelernährung, Muskelabbau und anderen gesundheitlichen Problemen führen.
Wie nehme ich langfristig und gesund ab?
Um langfristig und gesund abzunehmen braucht es ein realistisches Kaloriendefizit. Im meinem Blogpost findest weitere wichtige Punkte um langfristig ohne Jojo-Effekt abzunehmen.Also weniger Kalorien zu sich nehmen, als der Körper verbrennt. Am optimalsten ist ein Kaloriendefizit von 300-600 Kalorien. Dieses Kaloriendefizit kann der Körper gut handeln. Wenn man dann noch genügend Proteine zu sich nimmt, ca. 2g pro Körperkilogramm, ist der Muskelabbau nicht zu gross.
Fazit, Hungern ist der schnellste Weg zum abnehmen
Es ist durchaus möglich, durch Hunger kurzfristig beträchtlich an Gewicht zu verlieren. Allerdings ist der Jojo-Effekt so gut wie sicher, da es unrealistisch ist, auf Dauer hungrig zu bleiben. Die verlorenen Kilos kehren oft zurück, weil ein konstantes Hungern auf lange Sicht nicht aufrechterhalten werden kann.
Zudem steigt das Risiko von intensivem Heisshunger am Abend. Es kann gut sein, dass man den gesamten Tag über erfolgreich auf Nahrung verzichten kann, jedoch am Abend von einem starken Hungergefühl übermannt wird. Diese Situation kann zu übermässigem Essen führen, womit die eingesparten Kalorien des Tages zunichtegemacht werden und möglicherweise negative Auswirkungen auf den Stoffwechsel verstärkt werden.
Versuche dein leichtes tägliches Kaloriendefizit von 300-600 Kalorien zu halten und du wirst so erfolgreich und langfristig abnehmen.